Kulturelle bildung

Projektorientiertes Lernen im kulturellen Bereich am Gymnasium Kronshagen.

**Bericht über das Projekt „Heimat und Identität“**

Im Juli und September 2024 fand das spannende Projekt „Heimat und Identität“ statt, das die Schülerinnen und Schüler des Kurses Darstellendes Spiel der 9. und 10. Klassen einlud, sich kreativ mit den vielschichtigen Themen Heimat und Identität auseinanderzusetzen. Über drei Tage hinweg hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, intensiv über die eigene Identität und die Vielfalt ihrer Heimat nachzudenken.

Das Projekt startete mit einer Exkursion zur Ausstellung „Heimaten“ im Freilichtmuseum Molfsee im Juli. Die Ausstellung „HEIMATEN. Eine Ausstellung und Umfrage“ befasste sich mit dem Konzept von Heimat und stellte gezielt Fragen, anstatt Antworten zu liefern: „Ist Heimat ein Ort? Eine Gemeinschaft? Ist sie sinnlich erfahrbar? Hat Heimat etwas mit Nation zu tun? Ist Heimat ein Grund zur Sorge? Ist Heimat mit Verlust verbunden? Wie lässt sich Heimat aufbauen?“ 

„Jedes Exponat der Ausstellung ist ein Denkanstoß und kann Anlass zur Diskussion sein. Widerspruch ist dabei ausdrücklich erwünscht,“ hieß es im Freilichtmuseum und weckte bei den Schülerinnen und Schülern großes Interesse am Thema.

Nach den Sommerferien wurde das Projekt an zwei Nachmittagen und einem Vormittag mit einem theaterpädagogischen Workshop fortgeführt. Hier setzten die Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke aus der Ausstellung in szenische Darstellungen um, die sie durch Fotos zum Thema „Heimat“ ergänzten. Das Ergebnis präsentierten sie auf der Bühne vor dem gesamten 10. Jahrgang. Unterstützt wurden die Jugendlichen dabei von der Theaterpädagogin Nadeshda Yassin und der Multimediakünstlerin Sevilla Adam, gefördert durch „Schule trifft Kultur“, ein Förderprogramm des Bildungsministeriums.

Eine besondere Bereicherung des Projekts war die Zusammenarbeit mit der Werk- und Betreuungsstätte für Körperbehinderte aus Ottendorf, die seit letztem Schuljahr besteht. Dennis, Leo und Tobi, drei Rollstuhlfahrer, begleiteten das Projekt und wirkten auch bei der Bühnenpräsentation mit. Ein herzlicher Dank geht an Nadine Wegener, die mit großem Engagement diese Kooperation ermöglicht hat! Im Dezember 2024 wird die Aufführung in der Beschäftigungsstätte wiederholt, und die integrative Zusammenarbeit mit der Betreuungsstätte wird weitergeführt – darauf freuen wir uns sehr!

Das Projekt „Heimat und Identität“ war eine wertvolle Erfahrung für alle Beteiligten. Die Schülerinnen und Schüler entwickelten ein tieferes Verständnis für die komplexen Aspekte von Identität, stärkten ihr Gemeinschaftsgefühl und ihre Offenheit für menschliche Vielfalt.

Fächerübergreifend können Schülerinnen und Schüler an unserer Schule im Rahmen des Unterrichtes der ästhetischen und anderer Fächer oder außerunterrichtlich an Projekten teilnehmen, die eine kulturelle Teilhabe ermöglichen sollen.

Als Beispiele sind zu nennen….

Spiel des Lebens

Schuljahr 2021/2022

  • Jahrgänge 9, 10 und 11: Darstellendes Spiel | Projekt: Besuch einer Theateraufführung in Apenrade im Rahmen der Kulturregion Sønderjylland – Schleswig
  • Jahrgang 9: Darstellendes Spiel | Projekt: Start Ecocide- Start Good Living
  • Jahrgang 11: Darstellendes Spiel | Projekt: Spiel des Lebens
  • Jahrgang 10: Darstellendes Spiel | Freiheit

Besonders unterstützt wurden und werden diese kulturellen Projekte von folgenden Institutionen/Organisationen:

https://kulturellebildung-sh.de/

Informationen zu dem Thema gibt es hier:

https://www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte/K/kulturellebildung/schule_trifft_kultur.html

Projekte/Wettbewerbe:

Stop Ecocide – Start Good Living – Projekt
eines WP-Kurses 9. Klasse im Schuljahr 2021/20 22

Übergeordnetes Ziel des Projektes war, durch einen künstlerisch- ästhetischen Zugang das Thema Nachhaltigkeit in der Schulgemeinschaft zu präsentieren und zu etablieren, indem die bereits im Schulprogramm des Gymnasiums Kronshagen formulierten Ziele einer nachhaltigen Organisation (wie z.B. Müllvermeidung, Mülltrennung, Schutz der Naturräume) weiter verfolgt und aktiv gestaltet werden.

Das Projekt war in folgende Phasen gegliedert:
Forschung, Ästhetisierung, Präsentation, Reflexion Partizipation

1. Forschung: Die SuS forschten zum Thema nachhaltiges Handeln im Schulkontext, indem sie sich mit Umweltproblematik auseinander setzen: theoretisch (Recherche z.B. in schriftlichen, visuellen Medien, im Unterricht Biologie und Geographie) und emotional (z.B. die Natur wahrnehmen und den Wert einer intakten Umwelt erkennen).

2. Ästhetisierung: Mit Hilfe theaterpädagogischer Methoden (Anleitung Nakimuli Spieler „Bündnis eine Welt“ und Theaterlehrerin Brigitta Ahrens) wurden für die Nachhaltigkeitsthemen darstellerisch-ästhetisierte Formen gefunden, durch die ein künstlerischer Blick auf die entsprechenden Themen generiert wird. Hierbei entstehen szenische Sequenzen, die später sowohl als Vorlage für die Videos als auch für die Bühnenpräsentation genutzt wurden.

Die Aufführung erfolgte im Rahmen des GymKro macht Theater-Festes im Juni 2022 am Gymnasium Kronshagen

Projekt ZUKUNFTSLABOR – „Stop Exclusion, Start Inclusion“

– Einführung –

Im Juli 2023 fand am Gymnasium Kronshagen im Rahmen der Projekttage das Projekt ZUKUNFTSLABOR „Stop Exclusion – Start Inclusion“ statt. Bis zu 80 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 bis 11 arbeiteten hier gemeinsam und kreativ an einem neuen Schulkonzept für ein diskriminierungsfreies, offenes und spaßiges Miteinander.

Neben Frau Ahrens, Frau Eulitz, Frau Klapper und Frau Wildt, wurden die Workshops durch verschiedene Künstlerinnen und Künstler geleitet. Unterstützt wurde das Projekt durch das Bildungsministerium („Schule trifft Kultur“), die Kreiskulturstiftung Rendsburg Eckernförde, das Landestheater Schleswig-Holstein und den Förderverein des Gymnasiums Kronshagen.

– Ablauf –

So startete das Projekt am Freitag, den 07. Juli, mit einem fröhlichen Kennenlernen. Begleitet wurde das Ganze von vier Lehrerinnen.

Unter der allgemeinen Fragestellung „Welche Voraussetzung müssen im Schulalltag erfüllt sein, damit ich mich gut aufgehoben und wohl fühle?“ erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam Ideen und Vorschläge für einen toleranten, inklusiven und abwechslungsreichen (Schul-)alltag. Ziel ist es hierbei die Schule zu einem Ort der gleichwertigen Begegnungen und des respektvollen Miteinanders zu machen.

Ergebnisse aus dieser Arbeitsphase fassten die Schülerinnen und Schüler auf Plakaten zusammen:

Was gefällt mir jetzt schon richtig gut an unserer Schule?
Antworten: Ags, das Wlan, die Ferien & schulfreie Tage, die Projektwoche, die Lehrkräfte, Ausflüge, den Schulhof & Sportanlagen, die Computerräume & Active Panels, die Bücherei

Was brauche ich, um mich in der Schule wohlzufühlen?
Antworten: Respekt und Achtsamkeit füreinander, Gleichberechtigung, Fairness, das individuelle Kompetenzen gesehen werden, Digitalisierung, mehr Zeit

Wo/in was für einer Umgebung möchte ich lernen?
Antworten: draußen/mit Fenstern nach draußen, in anderen Ländern, in gemütlicheren Räumen (getrennt von Räumen für Klausuren), in Gruppen, in kleineren Klassen, mit Computern/Tablets, mit Essen & Trinken

Wie will ich lernen?
Antworten: spaßig & spielerisch, mit viel Praxis & Ausflügen, Jahrgangübergreifend, digital, mit fairen Bewertungen, entschleunigt, mit unterschiedlichen Gruppen und Lehrkräften (auch mal Rolle von Schülerinnen und Schülern mit Lehrkräften tauschen), aktiv

Was möchte ich lernen?
Was man für das spätere Leben braucht (Haushalt, Beruf, Steuern, Wohnung, …), Umgang mit Social Media und verschiedenen Computerprogrammen, mehr Sprachen und Kultur, Glück & Selbstakzeptanz, wie man mit Schulstress umgeht, wie man mit seinen Mitmenschen umgeht

Alle sind anders! Wie kann eine Schulgemeinschaft daraus entstehen?
Akzeptanz, Offenheit, Respekt, Zusammenhalt (z.B. durch Ausflüge und Klassenfahrten), sich gegenseitig zuhören, Individualität akzeptieren, Freundschaften, Spaß, Chancen geben

Am Montag und Dienstag ging es dann mit den Workshops los. In den Bereichen Smartphone-Fotografie, Tanz, Hip-Hop, Theater und Poetry Slam konnten sich die Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung externer Künstlerinnen und Künstler ausprobieren. „Stop Exclusion – Start Inclusion“ wurde hier als Motto des Projektes intuitiv und kreativ erarbeitet.

Gemeinsam wurde das Erlernte am Mittwoch vorgestellt. Die Ergebnisse wurden in Form von Bühnendarbietungen, als Ausstellung oder als Vortrag präsentiert.

– Zukunftsaussichten –

Das ZUKUNFTSLABOR wurde diesen Herbst 2023 fortgesetzt. Gemeinsam mit Nadeshda Yassin vom Verein „Miteinander Leben e.V.“ (https://www.verein-miteinander-leben.de/) gab es an zwei Projekttagen einen weiteren kreativen Workshop. Dabei wurden die Ergebnisse aus dem vorherigen Schuljahr verfestigt und weiterentwickelt. Das Ziel, klare Zukunftsideen und Forderungen aufzustellen, wurden weiter verfolgt und die Ergebnisse werden auch bald im Schulgebäude sichtbar sein.

Mölln nach Mölln – eine ausstellung im gymkro

Am 23. November 1992 sterben in Mölln 3 Menschen in Folge eines ausländerfeindlich motivierten Brandanschlages.

Noch heute, über 30 Jahre später, klärt die schleswig-holsteinische Kleinstadt über ihre Reaktionen und die Auswirkungen von rassistischer Gewalt auf – auch in unserer Schule.

Im Rahmen des Projektes „Regionale Zeitgeschichte in Schleswig-Holstein: Mölln nach Mölln – Reaktionen einer Kleinstadt auf rassistische Gewalt“ war ab dem 07. September 2023 eine monochrome Fotoreportage mit Text-Zitaten rund um den Brandanschlag in Mölln im Gebäude ausgehängt.

Schülerinnen und Schüler wurden im Rahmen von zwei Schultagen als Peer-to-Peer Guides ausgebildet, um danach weitere Klassen durch die Ausstellung zu führen.

Dabei geht es nicht nur um die Aufklärung über die Geschehnisse…
Wie hätte ich mich damals verhalten und gefühlt?
Warum kommt es zu solchen Anschlägen?
Wie können wir als Demokratie rassistische Gewalt verhindern?
Wie erlebe ich Rassismus in meinem Alltag?

…können Fragen sein, die sich die Schülerinnen und Schüler stellen. Durch diese jahrgangsübergreifenden Diskussionen lernen sie mit- und voneinander.

Das Projekt wird von dem Verein Miteinander Leben e.V. geleitet und die Theater- und Demokratiepädagogin Nadeshda Yassin wird den Peer-to-Peer Guides als Ausbilderin zur Seite stehen.